Mangel an Fahrern, Auswahl zuverlässiger Partner, schnelle Automatisierung der Arbeit und Digitalisierung von Dokumenten – neue Technologien lösen bereits reale Probleme der Branche. Die Herausforderung besteht darin, in die Welt der Logistik 4.0 einzusteigen. Nach Ansicht von Experten ist die Bereitschaft zum Wandel das Schlüsselelement für den Erfolg in der Branche.
Zeit der Innovationen – wartet die Branche auf 4.0-Tools?
- Marek Prószyński
- Chief Customer Officer, Trans.eu Group S.A.
- Die Logistik, die wir üblicherweise als Typ 3.0 bezeichnen, stößt an ihre Grenzen und immer mehr Unternehmen suchen nach neuen Lösungen aus der 4.0-Welt. Neue Trends sind im Bereich der Straßenverkehrsdienstleistungen deutlich sichtbar. Es entstehen sowohl innovative, branchenspezifische Tools als auch Speditionsunternehmen der neuen Generation, die so genannte digitale Spedition. Das traditionelle Verkehrsmodell hat in Bezug auf Effizienz und Produktivität seine Limits erreicht, so dass nur ein innovativer Ansatz bei diesen Fragen zur Lösung von Problemen im Zusammenhang mit eingeschränkten Transportressourcen, Kostensteigerungen, Verbraucheranforderungen und neuen Rechtsvorschriften beitragen kann. Einer der wichtigsten Trends ist das Platforming und das neue revolutionäre TMS-Tool der Klasse 4.0 für Verlader, Spediteure und Transportunternehmen. Daten sind die Währung der digitalen Wirtschaft sowie im Verkehr.
Künstliche Intelligenz, echte Lösungen – neue Technologien kommen ins Spiel
- Peter Hrebeniuk
- Business Development Manager
- Die mit Abstand am häufigsten diskutierte Herausforderung für die Branche – sowohl in Europa als auch in den USA – ist der Mangel an Fahrern, was zu einer geringeren Verfügbarkeit der Fahrzeuge der Speditionsunternehmen und steigenden Preisen führt. Die Industrie sollte daher nach Lösungen suchen, einschließlich technologischer Lösungen, die alle Glieder der Lieferkette intelligent verbinden und das clevere Management von Transportaufträgen unterstützen. Es ist Zeit für Smart Solutions, d.h. solche, die künstliche Intelligenz und multifaktorielle Analyse von Angebot und Nachfrage nutzen, um Ladungen mit Spediteuren zu verbinden.
Transparenz für Profis – Wettbewerbsvorteil
- Alice Rylo
- Zertifizierungsexperte TCF-Elite
- Die Veränderungen in der TSL-Branche, die vor unseren Augen stattfinden, haben auf alle Beteiligten in der Lieferkette Einfluss. Bei Speditionsunternehmen ist es unerlässlich, dass sie wettbewerbsfähig bleiben und ihre Stärken im Vergleich mit dem Wettbewerbsumfeld und für die anderen Teilnehmer am Transportprozess sichtbar gemacht werden. Speditonen bemühen sich immer effektiver, um nicht nur den Verlader, sondern auch Transportunternehmen zu gewinnen. Der Transportdienstleister hingegen ist sich bewusst, dass er mehr verlangen kann: nicht nur bei den Frachtraten, sondern auch bei der professionellen Transportorganisation, den Zahlungsfristen und sogar der finanziellen Absicherung des Auftraggebers. Verlader hingegen erwarten von den Speditionen Flexibilität in ihrem Ansatz, um ihre Transportbedürfnisse und -reichweiten zu erfüllen. Daher benötigt die Transportbranche Lösungen, die das Treffen der richtigen Entscheidungen beschleunigen. Die Zertifizierung wird zur Leitlinie für diejenigen, die Partner für die Zusammenarbeit im Transportbereich suchen.
Dokumente 4.0 – Bedarf in der gesamten Transportbranche
- Martin Wolak
- Project Manager
- Eine große Herausforderung für die Branche ist vor allem die Digitalisierung des Dokumentenverkehrs. Während TMS-Plattformen bereit sind oder bald sein werden, elektronische Dokumente in allen digitalen Prozessen zu generieren, ist aus rechtlicher Sicht noch nicht alles bereit. Wenn wir uns den CMR-Frachtbrief selbst ansehen, kommen wir zu dem Schluss, dass der Straßenverkehr noch im 20. Jahrhundert tief verwurzelt ist. Im nächsten Jahr sollen vor allem gemeinsame internationale Normen für die Geschäftslösung von e-CMR eingeführt werden, die sich vor allem auf die Sicherheit der Datenspeicherung, ihre Authentizität, Identifizierung und Autorisierung der Prozessbeteiligten beziehen. Darüber hinaus sollten alle EU-Länder das Zusatzprotokoll zum CMR-Übereinkommen so bald wie möglich ratifizieren, was der erste Schritt zur vollständigen Beseitigung von Papierformularen sein wird, deren Muster noch aus den 1970er Jahren stammt. E-CMR ist jedoch nicht alles. Integration wird auch ein Schlüsselwort sein. Wenn wir über den Verkehr sprechen, denken wir an den Straßenverkehr, aber auch an den Schienen-, Luft- oder Seeverkehr. Das bedeutet, dass alle Verfahren an der Schnittstelle zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern durchgeführt werden müssen, wobei jedes durch seine eigenen Gesetze geregelt ist und unterschiedliche Dokumenterstellung erfordert. Wir müssen auch daran denken, alle Zollverfahren zu digitalisieren und zu vereinfachen, mit denen der Güterverkehr untrennbar verbunden ist.