Die Transportbranche kämpft seit Jahren mit einem Mangel an Arbeitskräften – die Zahl der Berufskraftfahrer ist immer noch zu gering, vor allem im Kontext ihrer Entwicklung. Die Truckers Life Stiftung hat eine Kampagne gestartet, um die Aufmerksamkeit auf Frauen in der Transportbranche zu lenken und die Umschulung derjenigen Frauen zu fördern, die aus verschiedenen Gründen ihren Lebensstil ändern mussten.
Das Problem des Arbeitskräftemangels
In einer Zeit, in der viele Wirtschaftszweige mit pandemiebedingten Problemen zu kämpfen haben – der Notwendigkeit, Arbeitsplätze abzubauen, die Gehälter der Arbeitnehmer zu kürzen oder sogar Unternehmen zu schlieβen – gibt es immer noch einen Sektor, in dem fast jeder Mensch mit entsprechender Qualifikation mit einer stabilen Beschäftigung und einem zufriedenstellenden Verdienst rechnen kann.
Von Oktober 2018 bis Januar 2019 erreichte der Mangel an Fahrern in Unternehmen, die sich auf den Transport von Gütern spezialisiert haben, 21 %. Das Problem wird immer größer – laut einer von OCRK [ein polnischer Outsourcing-Dienstleister für den Transportsektor] durchgeführten Umfrage hat bereits mehr als die Hälfte der polnischen Frachtführer Probleme, offene Stellen zu besetzen, und die Nachfrage nach Transportdienstleistungen steigt ständig.
Berufskraftfahrerinnen
Die Truckers Life Stiftung hat eine Kampagne gestartet, um Frauen zu ermutigen, Berufsfahrer zu werden. Ihr Ziel ist es, Frauen anzuziehen, die sich aus verschiedenen Gründen – wirtschaftlich, sozial, familiär – in einer schwierigen Situation befinden und gezwungen sind, ihr Leben oder ihre Arbeit zu ändern.
Laut einer Umfrage der International Road Transport Union (IRU) geben 60 % der Männer und sogar 63 % der Frauen zu, dass ein schlechtes Image von Berufskraftfahrern sie davon abhält, diesen Beruf zu ergreifen.
- Natalia Janiszewska
- Pressesprecherin, Truckers Life Stiftung
- Diese Kampagne ist im Prinzip aus einem Grund notwendig – obwohl man „im Transportwesen“ mit einem zufriedenstellenden Gehalt rechnen kann, kämpft die Branche immer noch mit einem Mangel an Arbeitskräften. Die Gründe für diese Situation sind komplex, aber einer davon ist das negative und klischeehafte Image von Berufskraftfahrern. Wir wollten die Besonderheiten und den Facettenreichtum dieses Berufes bestmöglich widerspiegeln und ihn aus der Perspektive von Frauen zeigen, die ihn täglich ausüben. Unsere Annahmen wurden bestätigt – dieser Beruf kann wirklich geliebt werden, und das Problem sind die negativen Stereotypen, die sich um ihn herum gehäuft haben.
Der Film Jestem kobietą,kieruję [auf Deutsch: Ich bin Frau und Fahrerin], kündigt die soziale Kampagne mit dem gleichen Titel an. Im Rahmen der Kampagne soll u.a. eine Reihe von Treffen von Frauen stattfinden – von Lkw-Fahrerinnen mit Frauen, die in Sozialhilfezentren, Strafanstalten und Frauenrechtszentren untergebracht sind. Ziel dieser Treffen ist es, Frauen zu ermutigen, den Beruf des Fahrers zu wählen.
Die Kampagne wurde von der Kulczyk-Stiftung finanziert.